Matthew Flannery

GEORG TRAKL

SELECTED POEMS
ORIGINALS & TRANSLATIONS
Matthew Flannery

Hymns for a Rosary

To the Sister

Where you go becomes autumn and evening,
blue deer, that resounds under trees,
lonely fishpond at evening.

Softly sounds the flight of birds,
the sadness over your brow.
Your small smile resounds.

God has twisted your eyelids.
At night stars seek, Good Friday’s child,
the curve of your brow.

Nearness of Death

O the evening, that goes to childhood’s sinister hamlets.
The pond beneath the willows
fills with septic sighs of sorrow.

O the wood, that softly lowers brown eyes,
when from the bony hands of the lonely
fades the scarlet of his rapturous days.

O the nearness of death.  Let us pray.
Limp tonight on lukewarm pillows
thin limbs of lovers incense yellow.

Amen

Decay gliding through the aging room;
shadows on yellowed carpets; arched in dim mirrors
ivory grief of our hands.

Brown pearls trickle through dead fingers.
In the silence
an angel’s blue poppy-eyes open.

Also blue is evening;
the hour of our dying, Azrael’s shadow,
that darkens a small brown garden.

Rosenkranzlieder

An die Schwester

Wo du gehst wird Herbst und Abend,
Blaues Wild, das unter Bäumen tönt,
Einsamer Weiher am Abend.

Leise der Flug der Vögel tönt,
Die Schwermut über deinen Augenbogen.
Dein schmales Lächeln tönt.

Gott hat deine Lider verbogen.
Sterne suchen nachts, Karfreitagskind,
Deinen Stirnenbogen.

Nähe des Todes

O der Abend, der in die finsteren Dörfer der Kindheit geht.
Der Weiher unter den Weiden
Füllt sich mit den verpesteten Seufzern der Schwermut.

O der Wald, der leise die braunen Augen senkt,
Da aus des Einsamen knöchernen Händen
Der Purpur seiner verzückten Tage hinsinkt.

O die Nähe des Todes.  Lass uns beten.
In dieser Nacht lösen auf lauen Kissen
Vergilbt von Weihrauch sich der Liebenden schmächtige
      Glieder.

Amen

Verwestes gleitend durch die morsche Stube;
Schattern an gelben Tapeten; in dunkeln spiegeln wölbt
Sich unserer Hände elfenbeinerne Traurigkeit.

Braune Perlen rinnen durch die erstorbenen Finger.
In der Stille
Tun sich eines Engels blaue Mohnaugen auf.

Blau ist auch der Abend;
Die Stunde unseres Absterbens, Azraels Schatten,
Der ein braunes Gärtchen verdunkelt.