Matthew Flannery

GEORG TRAKL

SELECTED POEMS
ORIGINALS & TRANSLATIONS
Matthew Flannery

Winter Night

Snow has fallen. After midnight drunk on purple wine you depart the dusky districts of men, the red flame of their hearth. O the darkness!

Black frost. The earth is hard, air tastes bitter. Your stars align in evil signs.

With petrified steps you stump up railway embankments, with round eyes, like a soldier, who charges a black redoubt. Avanti!

Bitter snow and moon!

A red wolf, that an angel strangles. Your striding legs clatter like blue ice and a smile filled with grief and pride has petrified your countenance and the forehead pales with raptures of frost;

or it bends in silence over the sleep of a watchman, slumped in his wooden hut.

Frost and smoke. A shirt of white stars burns bearing shoulders and god’s vultures shred your metal heart.

O the stony hill. Forgotten and quietly liquefies the cool corpse in the silver snow.

Sable is sleep. Long follows the ear the paths of stars in the ice.

The bells in the village rang at waking. Silver through the eastern gate stepped roseate day.

Winternacht

Es ist Schnee gefallen. Nach Mitternacht du betrunken von purpurnem Wein den dunklen Bezirk der Menschen, die rote Flamme ihres Herdes. O die Finsternis!

Schwarzer Frost. Die Erde is hart, nach Bitterem schmeckt die Luft. Deine sterne schliessen sich zu bösen Zeichen.

 Mit versteinerten Schritten stampfst du am Bahndamm hin, mit runden Augen, wie ein Soldat, der eine schwarze Schanze stürmt. Avanti!

Bitterer Schnee und Mond!

Ein roter Wolf, den ein Engel würgt. Deine Beine klirren schreitend wie blaues Eis und ein Lächeln voll Trauer und Hochmut hat dein Antlitz versteinert und die Stirne erbleicht vor der Wollust des Frostes;

oder sie neigt sich schweigend über den Schlaf eines Wächters, der in seiner hölzernen Hütten hinsank.

Frost und Rauch. Ein weisses Sternenhemd verbrennt die tragenden Schultern und Gottes Geier zerfleischen dein metallenes Herz.

O der steinerne Hügel.  Stille schmilzt und vergessen der kühle Leib im silbernen Schnee hin.

Schwarz ist der Schlaf. Das Ohr folgt lange den Pfaden der Sterne im Eis.

Beim Erwachen klangen die Glocken in Dorf. Aus dem östlichen Tor trat silbern der rosige Tag.